Fahrradtour in den „M50 Creative Space“ – Moganshan Road

Am 13. Oktober haben Pat und ich endlich mal wieder einen herrlichen Sonntagsausflug mit dem Fahrrad gemacht – insgesamt fast 25 Kilometer lang. Unser Ziel war das großartige Künstler*innenviertel M50 in der Moganshan Road, ca. zwölf Kilometer von unserer Wohnung entfernt, am Suzhou River gelegen. Das Wetter war herrlich – Sonnenschein, ein wenig bedeckter Himmel und spätsommerliche Temperaturen. Also rauf auf’s Fahrrad und ab an unsere Fähre, welche uns über den Huangpu bringen sollte. Den Weg kennen wir mittlerweile, daher benötigen wir die Ausschilderungen zur Bike Lane am Huangpu nicht mehr, finden es aber großartig, dass es diese Wegweiser gibt.

So sehen am gesamten Huangpu die Wegweiser der Bike Lanes aus.

In Shanghai darf man nicht erwarten, dass alles so kommt, wie man es geplant hat. Was auf jeden Fall dazwischen kommt, sind unerwartete Baustellen. Das bedeutete, am Suzhou River ein Stück zurückzufahren, um den Fluss an der vorherigen Brücke zu überqueren, da nördlich des Suzhou Rivers ein Teilstück der Promenade komplett erneuert wird. Baustellenschilder tauchen meist erst sehr kurz vor einer Baustelle auf – und sie erschließen sich uns natürlich auch nicht immer.

Die Brücke über den Fluss…

Nun gut, jetzt war der Weg bis zu unserem Ziel nicht mehr weit – die Tour kam uns insgesamt viel kürzer vor, als bei unserem letzten Besuch in der Moganshan Road 50. Und ich war, wie immer vor Besuchen an solchen spannenden Orten, voller Vorfreude.

Street-Art in der Moganshan Road

Nicht zu wissen, was einem an neuen, unerwarteten Eindrücken begegnet, ist einfach toll. Selbst einem Nashorn begegneten wir mit der notwendigen Wertschätzung.

Kunst liegt immer im Auge des Betrachters

Damit ihr euch alle eine Vorstellung von dem Künster*innenviertel machen könnt, kommt jetzt ein kleiner Lageplan. Allerdings kann man, wenn man diesen Plan betrachtet, nicht erahnen, welche Anzahl an kleinen Ateliers, Studios und Galerien sich in allen diesen Gebäuden befinden.

Lageplan der Gebäude auf dem Gelände

Mein größter Spaß war bei diesem Besuch das Auffinden aller Kindermotive auf Häuserwänden – einige offensichtlich, andere ein wenig versteckter.

Wer diese wunderschönen Motive auf Häuserwände gemalt hat, weiß ich nicht – vielleicht hat er oder sie auch ein Atelier im M50. Jedenfalls machte es großen Spaß, auf die Suche nach weiteren Kindern zu gehen.

„Wer suchet, der findet“ – dieses Künstler*innenviertel ist ein wahrer Segen für Motivsucher!

Ich glaube ja, dass ich alle Motive gefunden habe, aber das wird mich nicht davon abhalten, beim nächsten M50 Besuch gründlich nach weiteren Kindern an Wänden Ausschau zu halten. Wer weiß, vielleicht habe ich doch noch eins übersehen.

Zum Abschluss unseres Besuchs haben Pat und ich uns noch ein wunderschönes Andenken gegönnt. Ein Werk der Künstlerin Sunny, mit der wir vorher in ihrem Atelier einen ausführlichen Schnack gehalten haben. Sie hat sich bereits einen Namen gemacht und eigene Werke in Museen und Galerien ausgestellt. Für Interessierte, hier ihre Homepage. http://www.sunart108.com

Sunnys Interpretation der Shanghai – Pudong – Skyline

Besuch auf dem Flower Market Hongqiao in der Adventszeit

Am 3. Dezember habe ich mit einer lustigen Frauentruppe zusammen den Hongqiao Flower Market besucht. Dieser liegt im Stadtbezirk Changning, welcher an den Flughafen Hongqiao grenzt. Ein Besuch dort dauert aufgrund des langen Weges dorthin und natürlich auch wieder zurück, dann auch gerne einen halben Tag, ist den Aufwand aber allemal wert.

Shopping Guide

Innerhalb der Gebäude verliert man recht schnell den Überblick darüber, wo man sich gerade befindet. Ein englischsprachiger Plan für Touristen ist bis jetzt allerdings noch nicht verfügbar, wäre aber sehr hilfreich…

Die zahlreichen Shops innerhalb und außerhalb der Gebäude sind übervoll mit Blumen und Pflanzen aller Art – @Andrea -, es gibt außerdem Shops mit Dekoartikeln, Tee, Mobiliar und noch so einiges mehr. Jetzt – im Dezember – haben etliche Shops die Adventszeit eingeläutet und ich kam mir vor, wie im chinesisch-europäischen Weihnachtsparadies.

Weihnachtsdeko in Hülle und Fülle

Die meisten Chinesen erfreuen sich auch an den Festlichkeiten anderer Nationen und vor allem mögen sie es bunt, leuchtend und reichlich.

Gerne mit Beleuchtung…

In Shanghai sind mittlerweile auch echte Tannenbäume zu bekommen und die Auswahl ist gar nicht mal so klein, sie werden bereits in China angepflanzt und nur noch teilweise importiert. China ist schnell im Erkennen von neuen Trends und neuen Verdienstmöglichkeiten.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.

Meine Freundin Lili war zum ersten Mal mit auf dem Hongqiao Flower Market und war vollkommen begeistert, was ich gut verstehen kann, weil die Fülle, die sich einem hier bietet, einfach begeistern kann. Es geht gar nicht nur ums Shoppen, es geht mehr um die Eindrücke und die Bilder, die haften bleiben.

Lili mittendrin in der Weihnachtswelt.

Für unseren Tannenbaum hatte ich tatsächlich auch etwas gefunden, was mir gefiel, aber nur als Deko eines Shops benutzt wurde.

Kleine Lampions – ohne Licht – als Dekoartikel.

Lili hatte dann  – ohne, dass ich es mitbekam – dem Inhaber des Shops ein Päckchen dieser kleinen Lampions abgekauft und mir ein paar Tage später, als Überraschung, vorbei gebracht.

Für Einheimische und Besucher, die Shanghai ein bisschen länger, als nur ein paar Tage besuchen, lohnt sich ein Besuch des Flower Markets.

Ich freue mich schon auf einen weiteren Ausflug im Frühling, am liebsten wieder mit Lili, mit der ich hier in Shanghai viel Spaß habe.

Dinner im „Diao Ye Niu Nan“

Gestern hatten wir einen sehr schönen Abend mit unseren Freunden Frank und Lili in einem guten chinesischen Restaurant in der Super Brand Mall in Lujiazui-Pudong. Ich hatte mir gewünscht, dass wir dort wieder zusammen essen gehen und mein Wunsch wurde erhört.

Unsere Freunde dabei zu haben ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch sehr hilfreich, denn im Diao Ye Niu Nan werden – wenn überhaupt – nur wenige Brocken Englisch gesprochen. Auch die Karte ist rein auf Chinesisch, allerdings zum Glück bebildert. Lili spricht Chinesisch und kann daher alle Fragen und Wünsche äußern.

Lili mit unserem Tee

Eine Besonderheit des Restaurants ist die Teeauswahl, die alle Gäste bekommen, der Tee wird im Laufe des Abends regelmäßig nachgefüllt. Auf Lilis und meiner Tischseite hatten wir z. B. Kamillen- und Früchtetee.

Frank mit Tee und Leckereien

Wie ihr auf der Tischseite von Frank und Pat sehr gut erkennen könnt, hatten die Herren ganz andere Teesorten, z. B. Grüntee. Es kann natürlich hin- und hergetauscht werden… Außerdem gibt es immer einige „Grüße aus der Küche“. Gestern waren geröstete, würzige Erdnüsse und sehr leckerer, ganz leicht geräucherter Tofu dabei. Es ist immer sehr reichlich, da jeder Gast alle Schälchen mit den verschiedenen Leckereien bekommt.

Ein Profi mit den Stäbchen.

In Shanghai bzw. in China zu leben ohne chinesisches Essen zu mögen, ist meiner Meinung nach schwierig. Die chinesische Küche hat aber so viele Facetten, dass für fast jeden etwas dabei ist. Gestern waren wieder so einige geschmackliche Überraschungen dabei, schon bei den Leckereien zu Beginn. Sonderbarerweise gibt es im Diao Ye Niu Nan nur ein belgisches Bier auf der Getränkekarte, dieses ist allerdings großartig. Für viele Chinesen ist es aber völlig normal im Restaurant keine Getränke zu bestellen, sondern das immer erhältliche Wasser oder wie hier, den Tee zu trinken.

Fruchtige Mangocreme – sehr lecker.

Die Mangocreme war mein Dessert, Pat hatte dann das Highlight des Abends, wie ihr gleich sehen könnt.

Eine Kugel aus weißer Schokolade wird am Tisch mit dunkler Schokosoße übergossen…

…woraufhin sich die Kugel, wie von Zauberhand öffnet und ein Schälchen mit Zitroneneis und Früchten offenbart. Das kann sich doch sehen lassen, oder?

Alleine unterwegs – Teil 1

Vielleicht könnt ihr es euch nicht vorstellen, aber mir macht es unglaublichen Spaß, in Shanghai auch ab und zu alleine unterwegs zu sein, um Teile der Stadt zu erkunden. Der Vorteil liegt für mich darin, dass ich mich nur nach meinem eigenen Tempo richten muss. Ich kann jederzeit Pausen zum Fotografieren einlegen, muss nichts absprechen und kann überall solange schauen, wie ich möchte. Und das alles habe ich gestern reichlich getan.

Ich habe einen komplett unverplanten Tag genutzt, um gegen 11 Uhr vormittags mit dem Fahrrad auf die andere Flussseite zum Bund zu fahren, in einer kleinen Straße die Kurzwarengeschäfte zu bestaunen und natürlich die eine oder andere Kleinigkeit zu kaufen.

Los ging es bei bedecktem Himmel mit dem Fahrrad Richtung Fähranleger Yang Jia, von dem aus die Fähre den Huangpu River überquert – Fahrräder mitnehmen ist erlaubt. Insbesondere diese Flussquerung wird extrem von der arbeitenden Bevölkerung mit ihren Elektrorollern frequentiert.

Bereit, um auf die Fähre zu fahren.

Es sei erwähnt, dass die Fähre pro Überfahrt für eine Person mit Fahrrad 2,80 chinesische Yuan kostet, das sind laut heutigem Umrechnungskurs 35 Cent. Die Fahrer auf ihren Rollern – meistens Männer – positionieren sich so nah, wie möglich am geschlossenen Tor, um schnell auf die Fähre zu kommen und möglichst weit vorne am Ausgang zu stehen. Das Tor dient der Sicherheit und ist tatsächlich sehr nützlich, denn von der ankommenden Fähre fahren im zügigen Tempo zahlreiche Rollerfahrer die nebenan liegende Brücke hoch – es folgen deutlich langsamer einige Fahrradfahrer*- und Fußgänger*innen.

Volle Beladung!

Während der kurzen Überfahrt bin ich dann hoch an Deck gegangen, um festzustellen, dass die Wolken noch tiefer und grauer oben am Himmel hängen. Wir haben hier in Shanghai gerade so etwas wie eine zweite Regenzeit, dabei ist es aber weiterhin warm und feucht – die Luftfeuchtigkeit lag gestern bis zu 80% hoch, bei um die 26 °C.

Blick auf den wolkenverhangenen Financial District

Sobald die Türen der Fähre sich öffnen, gibt es kein Halten mehr. Für alle, die keinen Roller fahren, empfiehlt es sich, zu warten.

Zeit ist Geld

Nach ca. zehn Minuten Fahrzeit plus Pausen zum Fotografieren, bin ich am Ziel angekommen, am unteren Ende der Xinyong ‘an Road. Erwähnenswert ist es, dass ich von der Existenz dieser Straße und ihren wunderbaren alten Geschäften durch meine Hamburger Freundin – @Andrea – erfahren habe. Diese ist während ihres Shanghai Urlaubs zufällig bei einem Fußmarsch darauf gestoßen und hat mir natürlich gleich davon berichtet. Die kleine Straße liegt gegenüber der Huangpu Riverside Promenade am Bund.

Bald berichte ich euch im zweiten Teil mehr von meinem Ausflug in den Kurzwarenhandel.

DCS – Deutscher Club Shanghai

Die eine oder der andere von euch wird sich vielleicht fragen, wie ich als nicht arbeitende Ehefrau eines Expats, welcher elf Stunden täglich außer Haus ist, eine normale Woche hier in Shanghai herum bekomme. Langweile ich mich des Öfteren? Nein! Allerdings neige ich so oder so nicht zur Langeweile, was allerdings nicht heißt, dass ich das reine Nichtstun nicht ab und an mal genieße.

Bin ich einsam? Nein! Aber die Gefahr besteht für nicht berufstätige Partner*innen von Expats, wie ich aus Gesprächen unter Betroffenen herausgehört habe. Heißt, es ist sehr ratsam, nach einer Zeit des Ankommens Kontakt zu anderen, möglicherweise Gleichgesinnten aufzunehmen, denn diese stehen natürlich nicht vor der Haustür, um einen abzuholen. Nun ist es so, dass ich recht gut mit mir alleine klarkomme und in den ersten Wochen auch allerhand zu erledigen hatte. Ich bin aber auch sehr gerne unter Menschen und als Neuling in Shanghai war und bin ich immer noch auf Tipps für Shanghai und China angewiesen.

So habe ich denn nach einigen Wochen, ich hatte mich bereits in Deutschland inhaltlich informiert und auch von einer Freudin – ebenfalls mit Shanghai-Erfahrung als Frau eines  Expats – @ Karin – den Tipp bekommen, Kontakt zum DCS, dem Deutschen Club Shanghai aufgenommen, weil das gerade für die erste Zeit in Shanghai sehr hilfreich sein soll.

Dieser bietet eine Vielzahl an Veranstaltungen im Raum Shanghai und auch darüber hinaus an und zwar für Club-Mitglieder und Gäste, Neulinge werden besonders angesprochen. Falls ihr mal schauen mögt, was so alles über den DCS organisiert wird, hier der Link zur Website: https://dcs-shanghai.org

Als Mitglied im DCS zahlt man bei den Veranstaltungen einen günstigeren Preis, als andere Teilnehmer. Außerdem bekommt man bei Partnerunternehmen des DCS Nachlässe, dazu gehören z. B. Sprachschulen und Restaurants.

Seit Anfang Juli gehören Pat und ich nun auch schon zum erlesenen Kreis der Club-Mitglieder.

DCS – Clubausweis

Ziemlich regelmäßig gehe ich zum Pudong Talk, welcher im Paulaner Brauhaus an der Riverside Promenade am ersten Montag eines Monats stattfindet. Dort gibt es von 10 bis 12 Uhr Brunch für uns, das Restaurant macht offiziell erst mittags auf. Praktischerweise komme ich dort gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln, aber auch mit dem Fahrrad hin. Es befindet sich auf unserer Seite des Flusses.

An diesen Vormittagen treffe ich neue und alte Bekannte und es findet ein reger Austausch statt.  Der Brunch an sich ist eher nebensächlich und ehrlich gesagt auch nicht der Hit, es geht um „Sehen und gesehen werden“. Männer sind an diesen Vormittagen eher wenige zu sehen, aber es gibt sie! Ja, auch Frauen werden delegiert, aber es ist die Ausnahme und deren Männer legen möglicherweise nicht alle Wert darauf, sich auf Veranstaltungen mit so hoher Frauendichte aufzuhalten. Die Anzahl der Teilnehmer*innen schwankt allerdings, in den Monaten Juli und August ist es eher ruhig, am vergangenen Montag war der Talk dann wieder extrem gut besucht und so war erwartungsgemäß dann auch der Lärmpegel. Stellt euch ca. dreißig schwatzende Frauen, Geschirrklappern und zwei Kleinkinder auf einem Fleck vor, dann wisst ihr, was ich meine. Die Sommerpause ist vorbei, die Schulferien ebenso.

Vielleicht hört sich das alles ziemlich trist an, ist es aber nicht, weil auf jeden Fall die eine oder andere dabei ist, mit der man sich richtig gut versteht – @ Susanne G. – , die Veranstaltung offiziell auch nur zwei  Stunden dauert und ich bisher bei jedem Talk gute, hilfreiche Tipps bekommen habe.

Pat hatte logischerweise bisher nicht so die Zeit, um tagsüber Veranstaltungen zu besuchen. Die erste Veranstaltung, die wir gemeinsam besuchen werden, ist die „Welcome-Back Party 2018“, welche am Samstag, den 15. September abends in bzw. auf der Wanda Reign Rooftop Bar am Bund stattfindet. Bin schon sehr gespannt!

Und am Wochenende drauf sind wir bei einer Zwei-Tages-Tour mit Übernachtung dabei. Es geht nach Taizhou, in der Provinz Zhejiang. Geplant sind Besuche eines Mandarinengartens und eines Museums zur alten Architektur Süd-Zhejiangs, eine Radtour und eine Fahrt zum Mt. Shen Xianju, siehe:  http://en.zjshenxianju.com/ – sehr vielversprechend.

Ich halte euch auf dem Laufenden…

Mit dem Fahrrad am Huangpu River entlang…

Am gestrigen Montag habe ich das schöne Wetter genutzt, um nachmittags am Fluss entlang bis zur Super Brand Mall zu fahren.

Blick über den Huangpu River zum South Bund.

Trotz der Sommerhitze – um die Mittagszeit waren es sicher bis zu 35 Grad – war gestern ein herrlicher Tag. Wir hatten nämlich ausnahmsweise einmal eine niedrige Luftfeuchtigkeit, außerdem wehte ein warmer, aber angenehmer Sommerwind.

Im Hintergrund der 632 Meter hohe Shanghai Tower.

Der Shanghai Tower in Lujiazui, Pudong, ist derzeit Chinas höchstes Gebäude und das zweithöchste Gebäude weltweit.

Vor der Super Brand Mall angekommen.

Die Super Brand Mall ist eine der größeren Shopping Malls in Shanghai, im Zentrum von Pudong. Von uns aus kommen wir sehr gut mit den Fahrrädern dorthin. Es gibt in der Mall zahlreiche Marken-Shops mit vielen bekannten Labels, aber auch sehr vielen Restaurants und einen großen Supermarkt im Untergeschoss, wo außerdem Bistros und andere Gastrobetriebe ihre Läden und Stände haben.

The Red Lion

Immer auf der Suche nach fußläufig gelegenen Locations für einen gemütlichen Wochenausklang freitagabends, sind wir fündig geworden. Ca. 700 Meter entfernt von unserem Haus liegt neben einigen Restaurants der englische Pub „The Red Lion„. Einen Tisch haben wir bisher immer bekommen, gestern war allerdings draußen alles belegt. Bei weit geöffneten Türen saßen wir aber auch im Pub recht luftig.

Blick aus unserer Sitzecke nach draußen

Das Essen im Pub hat natürlich keine drei Sterne Qualität, ist aber richtig lecker, gut portioniert und bezahlbar.

Mushroom-Burger mit Chips

Die zeitlich großzügige Happy Hour ist von 16 bis 20 Uhr und bei den Bierpreisen für ausländisches Bier in Shanghai freut sich auch unser Geldbeutel über das eine oder andere Bier während der Happy Hour. Nirgendwo sonst gibt es so viele frisch gezapfte Biersorten, wie im Red Lion, z. B. Tiger, Stella Artois und Guiness.

Nach dem Essen mundet ein Guiness wunderbar.

In diesem Pub stimmt so ziemlich alles: Gutes Bier, gutes Essen, sehr freundlicher Service, nette Gäste von überall her – allerdings viele Briten – logisch, der Besitzer ist übrigens Brite. Auch von Chinesen wird das Lokal sehr gerne besucht, gerade junge Leute kommen häufiger zum Billiard spielen. Es ist eine richtig gute Mischung und nach einigen Besuchen im Red Lion fühlen wir uns schon ein wenig zugehörig, was sich unter anderem daran zeigt, dass unsere Lieblingskellnerin davon ausgeht, dass wir immer Guiness trinken…

Blick von außen auf dem Weg nach Hause

Container mit Verspätung

Tja, so ist es: Unsere Seefracht verspätet sich um voraussichtlich sechs Tage. Statt am 2. Juni in Shanghai einzutreffen, wird es nun wohl der 8. Juni werden. Und natürlich ist darauf keinerlei Einfluss zu nehmen. Jeder, der mich kennt weiß, ich kann es nicht leiden, wenn ich die Dinge nicht beeinflussen kann…

So langsam wäre es einfach gut, mehr Kleidung hier zu haben, denn die Temperaturen werden immer sommerlicher. Es wäre auch praktisch, in der Küche endlich eine Pfanne und weitere praktische Dinge zur Verfügung zu haben, um zu Hause kochen zu können.

Unsere Seefracht noch zu Hause in LU.

Auf dem Foto könnt ihr einen Eindruck davon bekommen, was da so alles verpackt wurde. Wie man vielleicht sehen kann, hatte ich etliche Kartons schon selber gepackt, die unhandlichen Dinge habe ich dann lieber verpacken lassen. Die richtig großen Gegenstände, wie beispielsweise unsere Fahrräder, fehlen auf dem Foto natürlich. Diese standen alle im Keller bereit. Insgesamt wurden es dann 41 Packstücke unterschiedlicher Größe, die in den Container verladen wurden und nun noch auf hoher See schippern.

Nun denn, diese Verspätung bedeutet auf jeden Fall, dass ich noch einiges besorgen muss, denn unser erster Besuch – Andrea und Markus – kommt am 17. Juni hier an. Da bin ich doch gerade mal wieder froh, IKEA hier zu haben. Und dass wir den Container bis dahin aus dem Zoll haben, ist leider unwahrscheinlich. Das dauert vermutlich dann noch einmal zwei Wochen.

Nachtrag am 2. Juni 2018: Unsere Seefracht schippert gar nicht mehr auf hoher See umher, sondern liegt bereits vor den Toren des chinesischen Festlands mit der Sajir Voyage auf Reede – im Port Yangshan.

Der Liegeplatz der Sajir Voyage am Containerterminal von Port Yangshan.

Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, dass die Container  schon hier auf Züge oder LKWs verladen werden und über die Donghai Bridge auf’s chinesische Festland transportiert werden.

So nah dran und doch noch so weit weg.

Der in Shanghai gekennzeichnete Hafen ist ein Teil des internationalen Kreuzfahrtterminals am North Bund, zentral gelegen für die Touristen, die nur wenig Zeit haben, sich die Stadt anzusehen. Der Containerhafen liegt weiter nördlich am Yangtze.

Wir warten dann mal die kommende Woche ab, in der Pat sicher in der Firma neuere Informationen bekommt.

Hitzewelle – Warnstufe Gelb

Das Shanghai Meteorological Bureau hat heute Vormittag Alarm der Warnstufe Gelb vor einer erwarteten Hitzewelle herausgegeben. Bei Pat in der Firma hat jeder diese Warnung per E-Mail erhalten.

Hitzewelle in Shanghai

Erwartet werden Temperaturen bis 35 Grad Celsius – die Behörde warnt vor Hitzschlag und fordert dazu auf, Vorkehrungen zu treffen. Als ich vormittags zu Fuß zum Einkaufen unterwegs war, konnte ich mich selbst von den Temperaturen überzeugen. Kurz vor 12 Uhr waren es bereits gefühlte 35 Grad und ich habe innerhalb unserer Wohnanlage häufiger die Straßenseiten gewechselt, um im Schatten gehen zu können. Zum Glück gibt es einigen Baumbestand.

Einige Asiatinnen sind mit Schirmen in der Größe eines „Knirps“ unterwegs, welche innen eine zweite Beschichtung haben, die UV-Strahlung abhalten soll. Diese beschirmten Damen muten ein wenig sonderbar an, aber bei diesem Wetter bringe ich dafür reichlich Verständnis auf. Zudem möchten die meisten Chinesinnen nicht braun werden und halten so die Sonnenstrahlen von nackter Haut fern.

Beschirmte Damen

Schon jetzt sehne ich die Ankunft unseres Containers herbei, denn darin sind unsere Sonnenhüte und diese werde wir hier unbedingt  brauchen!

Angekündigt ist die Ankunft des Containers im Hafen von Shanghai für den ersten Juni. Dann heißt es Daumen drücken, damit der Container zügig durch den Zoll kommt.

Nachtrag am 20. Mai 2018: Mittlerweile habe ich auch einen beschirmten Mann bei Sonnenschein und Hitze gesehen, er scheint aber eher eine Ausnahme zu sein.

Ausflug zu IKEA

Als Pat und ich uns am vergangenen Sonntag ganz solide mit dem Bus auf den Weg zum IKEA Shanghai Beicai Store gemacht haben, ahnten wir noch nicht, was uns bevorstand. Nach einmaligem Umsteigen und einer etwas längeren Busfahrt an der „unserem“ IKEA nächstgelegenen Haltestelle angekommen, war es einfach, den Weg zu finden – einfach den anderen Menschen folgen.    Bis dahin war uns allerdings nicht klar, dass Heerscharen von chinesischen Familien IKEA als Ziel ihres Sonntagsausflugs auserkoren hatten.

IKEA ist weithin gut zu erkennen

Willkommen!

Und los geht’s…

Der Rundgang bei IKEA beginnt genauso, wie wir es in Old Germany gewohnt sind: Zuerst kommen viele kleine, möblierte Zimmer – diese sind hier allerdings nicht nur zum Anschauen; sie werden „bewohnt“. Es war einfach köstlich!

Nicht nur zum Anschauen!

Anschließend geht es in durch die verschiedenen Abteilungen: Sofas, Betten etc. Und auch hier tobt das wilde Leben, ich konnte mich wirklich kaum halten vor Begeisterung!

Nur kein Stress, Pausen müssen sein!

Alles wird ausprobiert.

In einem Bett lagen zwei Kinder im Vorschulalter nebeneinander und spielten auf ihren Handys. Immerhin zogen sie auf Aufforderung des Servicepersonals umgehend ihre Straßenschuhe aus.

Aus einem geplanten zügigen IKEA Einkauf, selbstverständlich mit langer Einkaufsliste, wurde ein fünfstündiger Ausflug und das an einem Sonntag.                 Es war zeitweilig kein Durchkommen, ohne das Risiko einzugehen, einen Einkaufswagen in den Achillessehnen zu haben.

Zurück haben wir uns dann einen „Didi“ gegönnt! Didi ist eine chinesische App, über die man sich einen Fahrer mit Auto bestellt. In der Regel geht das ziemlich schnell, die Autos sind top gepflegt und die bisher immer männlichen Fahrer höflich bis freundlich. Der Fahrservice ist extrem günstig und sehr zuverlässig. Die Bezahlung klappt direkt über WeChat.