Dinner im „Diao Ye Niu Nan“

Gestern hatten wir einen sehr schönen Abend mit unseren Freunden Frank und Lili in einem guten chinesischen Restaurant in der Super Brand Mall in Lujiazui-Pudong. Ich hatte mir gewünscht, dass wir dort wieder zusammen essen gehen und mein Wunsch wurde erhört.

Unsere Freunde dabei zu haben ist nicht nur unterhaltsam, sondern auch sehr hilfreich, denn im Diao Ye Niu Nan werden – wenn überhaupt – nur wenige Brocken Englisch gesprochen. Auch die Karte ist rein auf Chinesisch, allerdings zum Glück bebildert. Lili spricht Chinesisch und kann daher alle Fragen und Wünsche äußern.

Lili mit unserem Tee

Eine Besonderheit des Restaurants ist die Teeauswahl, die alle Gäste bekommen, der Tee wird im Laufe des Abends regelmäßig nachgefüllt. Auf Lilis und meiner Tischseite hatten wir z. B. Kamillen- und Früchtetee.

Frank mit Tee und Leckereien

Wie ihr auf der Tischseite von Frank und Pat sehr gut erkennen könnt, hatten die Herren ganz andere Teesorten, z. B. Grüntee. Es kann natürlich hin- und hergetauscht werden… Außerdem gibt es immer einige „Grüße aus der Küche“. Gestern waren geröstete, würzige Erdnüsse und sehr leckerer, ganz leicht geräucherter Tofu dabei. Es ist immer sehr reichlich, da jeder Gast alle Schälchen mit den verschiedenen Leckereien bekommt.

Ein Profi mit den Stäbchen.

In Shanghai bzw. in China zu leben ohne chinesisches Essen zu mögen, ist meiner Meinung nach schwierig. Die chinesische Küche hat aber so viele Facetten, dass für fast jeden etwas dabei ist. Gestern waren wieder so einige geschmackliche Überraschungen dabei, schon bei den Leckereien zu Beginn. Sonderbarerweise gibt es im Diao Ye Niu Nan nur ein belgisches Bier auf der Getränkekarte, dieses ist allerdings großartig. Für viele Chinesen ist es aber völlig normal im Restaurant keine Getränke zu bestellen, sondern das immer erhältliche Wasser oder wie hier, den Tee zu trinken.

Fruchtige Mangocreme – sehr lecker.

Die Mangocreme war mein Dessert, Pat hatte dann das Highlight des Abends, wie ihr gleich sehen könnt.

Eine Kugel aus weißer Schokolade wird am Tisch mit dunkler Schokosoße übergossen…

…woraufhin sich die Kugel, wie von Zauberhand öffnet und ein Schälchen mit Zitroneneis und Früchten offenbart. Das kann sich doch sehen lassen, oder?

Alleine unterwegs – Teil 1

Vielleicht könnt ihr es euch nicht vorstellen, aber mir macht es unglaublichen Spaß, in Shanghai auch ab und zu alleine unterwegs zu sein, um Teile der Stadt zu erkunden. Der Vorteil liegt für mich darin, dass ich mich nur nach meinem eigenen Tempo richten muss. Ich kann jederzeit Pausen zum Fotografieren einlegen, muss nichts absprechen und kann überall solange schauen, wie ich möchte. Und das alles habe ich gestern reichlich getan.

Ich habe einen komplett unverplanten Tag genutzt, um gegen 11 Uhr vormittags mit dem Fahrrad auf die andere Flussseite zum Bund zu fahren, in einer kleinen Straße die Kurzwarengeschäfte zu bestaunen und natürlich die eine oder andere Kleinigkeit zu kaufen.

Los ging es bei bedecktem Himmel mit dem Fahrrad Richtung Fähranleger Yang Jia, von dem aus die Fähre den Huangpu River überquert – Fahrräder mitnehmen ist erlaubt. Insbesondere diese Flussquerung wird extrem von der arbeitenden Bevölkerung mit ihren Elektrorollern frequentiert.

Bereit, um auf die Fähre zu fahren.

Es sei erwähnt, dass die Fähre pro Überfahrt für eine Person mit Fahrrad 2,80 chinesische Yuan kostet, das sind laut heutigem Umrechnungskurs 35 Cent. Die Fahrer auf ihren Rollern – meistens Männer – positionieren sich so nah, wie möglich am geschlossenen Tor, um schnell auf die Fähre zu kommen und möglichst weit vorne am Ausgang zu stehen. Das Tor dient der Sicherheit und ist tatsächlich sehr nützlich, denn von der ankommenden Fähre fahren im zügigen Tempo zahlreiche Rollerfahrer die nebenan liegende Brücke hoch – es folgen deutlich langsamer einige Fahrradfahrer*- und Fußgänger*innen.

Volle Beladung!

Während der kurzen Überfahrt bin ich dann hoch an Deck gegangen, um festzustellen, dass die Wolken noch tiefer und grauer oben am Himmel hängen. Wir haben hier in Shanghai gerade so etwas wie eine zweite Regenzeit, dabei ist es aber weiterhin warm und feucht – die Luftfeuchtigkeit lag gestern bis zu 80% hoch, bei um die 26 °C.

Blick auf den wolkenverhangenen Financial District

Sobald die Türen der Fähre sich öffnen, gibt es kein Halten mehr. Für alle, die keinen Roller fahren, empfiehlt es sich, zu warten.

Zeit ist Geld

Nach ca. zehn Minuten Fahrzeit plus Pausen zum Fotografieren, bin ich am Ziel angekommen, am unteren Ende der Xinyong ‘an Road. Erwähnenswert ist es, dass ich von der Existenz dieser Straße und ihren wunderbaren alten Geschäften durch meine Hamburger Freundin – @Andrea – erfahren habe. Diese ist während ihres Shanghai Urlaubs zufällig bei einem Fußmarsch darauf gestoßen und hat mir natürlich gleich davon berichtet. Die kleine Straße liegt gegenüber der Huangpu Riverside Promenade am Bund.

Bald berichte ich euch im zweiten Teil mehr von meinem Ausflug in den Kurzwarenhandel.

DCS – Deutscher Club Shanghai

Die eine oder der andere von euch wird sich vielleicht fragen, wie ich als nicht arbeitende Ehefrau eines Expats, welcher elf Stunden täglich außer Haus ist, eine normale Woche hier in Shanghai herum bekomme. Langweile ich mich des Öfteren? Nein! Allerdings neige ich so oder so nicht zur Langeweile, was allerdings nicht heißt, dass ich das reine Nichtstun nicht ab und an mal genieße.

Bin ich einsam? Nein! Aber die Gefahr besteht für nicht berufstätige Partner*innen von Expats, wie ich aus Gesprächen unter Betroffenen herausgehört habe. Heißt, es ist sehr ratsam, nach einer Zeit des Ankommens Kontakt zu anderen, möglicherweise Gleichgesinnten aufzunehmen, denn diese stehen natürlich nicht vor der Haustür, um einen abzuholen. Nun ist es so, dass ich recht gut mit mir alleine klarkomme und in den ersten Wochen auch allerhand zu erledigen hatte. Ich bin aber auch sehr gerne unter Menschen und als Neuling in Shanghai war und bin ich immer noch auf Tipps für Shanghai und China angewiesen.

So habe ich denn nach einigen Wochen, ich hatte mich bereits in Deutschland inhaltlich informiert und auch von einer Freudin – ebenfalls mit Shanghai-Erfahrung als Frau eines  Expats – @ Karin – den Tipp bekommen, Kontakt zum DCS, dem Deutschen Club Shanghai aufgenommen, weil das gerade für die erste Zeit in Shanghai sehr hilfreich sein soll.

Dieser bietet eine Vielzahl an Veranstaltungen im Raum Shanghai und auch darüber hinaus an und zwar für Club-Mitglieder und Gäste, Neulinge werden besonders angesprochen. Falls ihr mal schauen mögt, was so alles über den DCS organisiert wird, hier der Link zur Website: https://dcs-shanghai.org

Als Mitglied im DCS zahlt man bei den Veranstaltungen einen günstigeren Preis, als andere Teilnehmer. Außerdem bekommt man bei Partnerunternehmen des DCS Nachlässe, dazu gehören z. B. Sprachschulen und Restaurants.

Seit Anfang Juli gehören Pat und ich nun auch schon zum erlesenen Kreis der Club-Mitglieder.

DCS – Clubausweis

Ziemlich regelmäßig gehe ich zum Pudong Talk, welcher im Paulaner Brauhaus an der Riverside Promenade am ersten Montag eines Monats stattfindet. Dort gibt es von 10 bis 12 Uhr Brunch für uns, das Restaurant macht offiziell erst mittags auf. Praktischerweise komme ich dort gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln, aber auch mit dem Fahrrad hin. Es befindet sich auf unserer Seite des Flusses.

An diesen Vormittagen treffe ich neue und alte Bekannte und es findet ein reger Austausch statt.  Der Brunch an sich ist eher nebensächlich und ehrlich gesagt auch nicht der Hit, es geht um „Sehen und gesehen werden“. Männer sind an diesen Vormittagen eher wenige zu sehen, aber es gibt sie! Ja, auch Frauen werden delegiert, aber es ist die Ausnahme und deren Männer legen möglicherweise nicht alle Wert darauf, sich auf Veranstaltungen mit so hoher Frauendichte aufzuhalten. Die Anzahl der Teilnehmer*innen schwankt allerdings, in den Monaten Juli und August ist es eher ruhig, am vergangenen Montag war der Talk dann wieder extrem gut besucht und so war erwartungsgemäß dann auch der Lärmpegel. Stellt euch ca. dreißig schwatzende Frauen, Geschirrklappern und zwei Kleinkinder auf einem Fleck vor, dann wisst ihr, was ich meine. Die Sommerpause ist vorbei, die Schulferien ebenso.

Vielleicht hört sich das alles ziemlich trist an, ist es aber nicht, weil auf jeden Fall die eine oder andere dabei ist, mit der man sich richtig gut versteht – @ Susanne G. – , die Veranstaltung offiziell auch nur zwei  Stunden dauert und ich bisher bei jedem Talk gute, hilfreiche Tipps bekommen habe.

Pat hatte logischerweise bisher nicht so die Zeit, um tagsüber Veranstaltungen zu besuchen. Die erste Veranstaltung, die wir gemeinsam besuchen werden, ist die „Welcome-Back Party 2018“, welche am Samstag, den 15. September abends in bzw. auf der Wanda Reign Rooftop Bar am Bund stattfindet. Bin schon sehr gespannt!

Und am Wochenende drauf sind wir bei einer Zwei-Tages-Tour mit Übernachtung dabei. Es geht nach Taizhou, in der Provinz Zhejiang. Geplant sind Besuche eines Mandarinengartens und eines Museums zur alten Architektur Süd-Zhejiangs, eine Radtour und eine Fahrt zum Mt. Shen Xianju, siehe:  http://en.zjshenxianju.com/ – sehr vielversprechend.

Ich halte euch auf dem Laufenden…