Fahrradtour in den „M50 Creative Space“ – Moganshan Road

Am 13. Oktober haben Pat und ich endlich mal wieder einen herrlichen Sonntagsausflug mit dem Fahrrad gemacht – insgesamt fast 25 Kilometer lang. Unser Ziel war das großartige Künstler*innenviertel M50 in der Moganshan Road, ca. zwölf Kilometer von unserer Wohnung entfernt, am Suzhou River gelegen. Das Wetter war herrlich – Sonnenschein, ein wenig bedeckter Himmel und spätsommerliche Temperaturen. Also rauf auf’s Fahrrad und ab an unsere Fähre, welche uns über den Huangpu bringen sollte. Den Weg kennen wir mittlerweile, daher benötigen wir die Ausschilderungen zur Bike Lane am Huangpu nicht mehr, finden es aber großartig, dass es diese Wegweiser gibt.

So sehen am gesamten Huangpu die Wegweiser der Bike Lanes aus.

In Shanghai darf man nicht erwarten, dass alles so kommt, wie man es geplant hat. Was auf jeden Fall dazwischen kommt, sind unerwartete Baustellen. Das bedeutete, am Suzhou River ein Stück zurückzufahren, um den Fluss an der vorherigen Brücke zu überqueren, da nördlich des Suzhou Rivers ein Teilstück der Promenade komplett erneuert wird. Baustellenschilder tauchen meist erst sehr kurz vor einer Baustelle auf – und sie erschließen sich uns natürlich auch nicht immer.

Die Brücke über den Fluss…

Nun gut, jetzt war der Weg bis zu unserem Ziel nicht mehr weit – die Tour kam uns insgesamt viel kürzer vor, als bei unserem letzten Besuch in der Moganshan Road 50. Und ich war, wie immer vor Besuchen an solchen spannenden Orten, voller Vorfreude.

Street-Art in der Moganshan Road

Nicht zu wissen, was einem an neuen, unerwarteten Eindrücken begegnet, ist einfach toll. Selbst einem Nashorn begegneten wir mit der notwendigen Wertschätzung.

Kunst liegt immer im Auge des Betrachters

Damit ihr euch alle eine Vorstellung von dem Künster*innenviertel machen könnt, kommt jetzt ein kleiner Lageplan. Allerdings kann man, wenn man diesen Plan betrachtet, nicht erahnen, welche Anzahl an kleinen Ateliers, Studios und Galerien sich in allen diesen Gebäuden befinden.

Lageplan der Gebäude auf dem Gelände

Mein größter Spaß war bei diesem Besuch das Auffinden aller Kindermotive auf Häuserwänden – einige offensichtlich, andere ein wenig versteckter.

Wer diese wunderschönen Motive auf Häuserwände gemalt hat, weiß ich nicht – vielleicht hat er oder sie auch ein Atelier im M50. Jedenfalls machte es großen Spaß, auf die Suche nach weiteren Kindern zu gehen.

„Wer suchet, der findet“ – dieses Künstler*innenviertel ist ein wahrer Segen für Motivsucher!

Ich glaube ja, dass ich alle Motive gefunden habe, aber das wird mich nicht davon abhalten, beim nächsten M50 Besuch gründlich nach weiteren Kindern an Wänden Ausschau zu halten. Wer weiß, vielleicht habe ich doch noch eins übersehen.

Zum Abschluss unseres Besuchs haben Pat und ich uns noch ein wunderschönes Andenken gegönnt. Ein Werk der Künstlerin Sunny, mit der wir vorher in ihrem Atelier einen ausführlichen Schnack gehalten haben. Sie hat sich bereits einen Namen gemacht und eigene Werke in Museen und Galerien ausgestellt. Für Interessierte, hier ihre Homepage. http://www.sunart108.com

Sunnys Interpretation der Shanghai – Pudong – Skyline

Besuch auf dem Flower Market Hongqiao in der Adventszeit

Am 3. Dezember habe ich mit einer lustigen Frauentruppe zusammen den Hongqiao Flower Market besucht. Dieser liegt im Stadtbezirk Changning, welcher an den Flughafen Hongqiao grenzt. Ein Besuch dort dauert aufgrund des langen Weges dorthin und natürlich auch wieder zurück, dann auch gerne einen halben Tag, ist den Aufwand aber allemal wert.

Shopping Guide

Innerhalb der Gebäude verliert man recht schnell den Überblick darüber, wo man sich gerade befindet. Ein englischsprachiger Plan für Touristen ist bis jetzt allerdings noch nicht verfügbar, wäre aber sehr hilfreich…

Die zahlreichen Shops innerhalb und außerhalb der Gebäude sind übervoll mit Blumen und Pflanzen aller Art – @Andrea -, es gibt außerdem Shops mit Dekoartikeln, Tee, Mobiliar und noch so einiges mehr. Jetzt – im Dezember – haben etliche Shops die Adventszeit eingeläutet und ich kam mir vor, wie im chinesisch-europäischen Weihnachtsparadies.

Weihnachtsdeko in Hülle und Fülle

Die meisten Chinesen erfreuen sich auch an den Festlichkeiten anderer Nationen und vor allem mögen sie es bunt, leuchtend und reichlich.

Gerne mit Beleuchtung…

In Shanghai sind mittlerweile auch echte Tannenbäume zu bekommen und die Auswahl ist gar nicht mal so klein, sie werden bereits in China angepflanzt und nur noch teilweise importiert. China ist schnell im Erkennen von neuen Trends und neuen Verdienstmöglichkeiten.

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten.

Meine Freundin Lili war zum ersten Mal mit auf dem Hongqiao Flower Market und war vollkommen begeistert, was ich gut verstehen kann, weil die Fülle, die sich einem hier bietet, einfach begeistern kann. Es geht gar nicht nur ums Shoppen, es geht mehr um die Eindrücke und die Bilder, die haften bleiben.

Lili mittendrin in der Weihnachtswelt.

Für unseren Tannenbaum hatte ich tatsächlich auch etwas gefunden, was mir gefiel, aber nur als Deko eines Shops benutzt wurde.

Kleine Lampions – ohne Licht – als Dekoartikel.

Lili hatte dann  – ohne, dass ich es mitbekam – dem Inhaber des Shops ein Päckchen dieser kleinen Lampions abgekauft und mir ein paar Tage später, als Überraschung, vorbei gebracht.

Für Einheimische und Besucher, die Shanghai ein bisschen länger, als nur ein paar Tage besuchen, lohnt sich ein Besuch des Flower Markets.

Ich freue mich schon auf einen weiteren Ausflug im Frühling, am liebsten wieder mit Lili, mit der ich hier in Shanghai viel Spaß habe.

Alleine unterwegs – Teil 1

Vielleicht könnt ihr es euch nicht vorstellen, aber mir macht es unglaublichen Spaß, in Shanghai auch ab und zu alleine unterwegs zu sein, um Teile der Stadt zu erkunden. Der Vorteil liegt für mich darin, dass ich mich nur nach meinem eigenen Tempo richten muss. Ich kann jederzeit Pausen zum Fotografieren einlegen, muss nichts absprechen und kann überall solange schauen, wie ich möchte. Und das alles habe ich gestern reichlich getan.

Ich habe einen komplett unverplanten Tag genutzt, um gegen 11 Uhr vormittags mit dem Fahrrad auf die andere Flussseite zum Bund zu fahren, in einer kleinen Straße die Kurzwarengeschäfte zu bestaunen und natürlich die eine oder andere Kleinigkeit zu kaufen.

Los ging es bei bedecktem Himmel mit dem Fahrrad Richtung Fähranleger Yang Jia, von dem aus die Fähre den Huangpu River überquert – Fahrräder mitnehmen ist erlaubt. Insbesondere diese Flussquerung wird extrem von der arbeitenden Bevölkerung mit ihren Elektrorollern frequentiert.

Bereit, um auf die Fähre zu fahren.

Es sei erwähnt, dass die Fähre pro Überfahrt für eine Person mit Fahrrad 2,80 chinesische Yuan kostet, das sind laut heutigem Umrechnungskurs 35 Cent. Die Fahrer auf ihren Rollern – meistens Männer – positionieren sich so nah, wie möglich am geschlossenen Tor, um schnell auf die Fähre zu kommen und möglichst weit vorne am Ausgang zu stehen. Das Tor dient der Sicherheit und ist tatsächlich sehr nützlich, denn von der ankommenden Fähre fahren im zügigen Tempo zahlreiche Rollerfahrer die nebenan liegende Brücke hoch – es folgen deutlich langsamer einige Fahrradfahrer*- und Fußgänger*innen.

Volle Beladung!

Während der kurzen Überfahrt bin ich dann hoch an Deck gegangen, um festzustellen, dass die Wolken noch tiefer und grauer oben am Himmel hängen. Wir haben hier in Shanghai gerade so etwas wie eine zweite Regenzeit, dabei ist es aber weiterhin warm und feucht – die Luftfeuchtigkeit lag gestern bis zu 80% hoch, bei um die 26 °C.

Blick auf den wolkenverhangenen Financial District

Sobald die Türen der Fähre sich öffnen, gibt es kein Halten mehr. Für alle, die keinen Roller fahren, empfiehlt es sich, zu warten.

Zeit ist Geld

Nach ca. zehn Minuten Fahrzeit plus Pausen zum Fotografieren, bin ich am Ziel angekommen, am unteren Ende der Xinyong ‘an Road. Erwähnenswert ist es, dass ich von der Existenz dieser Straße und ihren wunderbaren alten Geschäften durch meine Hamburger Freundin – @Andrea – erfahren habe. Diese ist während ihres Shanghai Urlaubs zufällig bei einem Fußmarsch darauf gestoßen und hat mir natürlich gleich davon berichtet. Die kleine Straße liegt gegenüber der Huangpu Riverside Promenade am Bund.

Bald berichte ich euch im zweiten Teil mehr von meinem Ausflug in den Kurzwarenhandel.

Look & See Trip

Ein paar Tage Shanghai zum Kennenlernen Anfang März haben ausgereicht, um Lust auf mehr zu machen. Diese fünf Tage waren voll von neuen, größtenteils positiven Eindrücken. Und schon jetzt lässt sich sagen: Wir freuen uns, dass wir die Chance haben, diese riesige Stadt Shanghai, vielleicht einen Teil Chinas und der umliegenden Länder, in den kommenden vier Jahren kennenzulernen. Eine aufregende Zeit beginnt mit Pats Ausreise am 30. März 2018.

Wo werden wir wohnen? Besichtigt haben wir mit Harry Wang, unserem chinesischen Guide, ca. 14 Wohnungen. Die meisten davon waren in Pudong, einige aber auch auf der anderen Flussseite des Huangpu Rivers, in der French Concession. Diese waren uns jedoch zu weit abgelegen. In Pudong haben wir uns – nach den wirklich nervenaufreibenden Besichtigungen – für eine Wohnung im Shimao Riveira Garden entschieden, etwas südlich vom Bankenviertel den Fluss runter liegend.

Blick aus dem Masterbedroom bis auf die andere Seite des Huangpu River

Der gepflegte Park auf dem Foto gehört zu unserem Compound und wird mit den ersten Sonnenstrahlen und ansteigenden Temperaturen vor allem von Familien mit Kindern zum Spielen, Toben, Ausruhen und Sonnenbaden genutzt.