Alleine unterwegs – Teil 1

Vielleicht könnt ihr es euch nicht vorstellen, aber mir macht es unglaublichen Spaß, in Shanghai auch ab und zu alleine unterwegs zu sein, um Teile der Stadt zu erkunden. Der Vorteil liegt für mich darin, dass ich mich nur nach meinem eigenen Tempo richten muss. Ich kann jederzeit Pausen zum Fotografieren einlegen, muss nichts absprechen und kann überall solange schauen, wie ich möchte. Und das alles habe ich gestern reichlich getan.

Ich habe einen komplett unverplanten Tag genutzt, um gegen 11 Uhr vormittags mit dem Fahrrad auf die andere Flussseite zum Bund zu fahren, in einer kleinen Straße die Kurzwarengeschäfte zu bestaunen und natürlich die eine oder andere Kleinigkeit zu kaufen.

Los ging es bei bedecktem Himmel mit dem Fahrrad Richtung Fähranleger Yang Jia, von dem aus die Fähre den Huangpu River überquert – Fahrräder mitnehmen ist erlaubt. Insbesondere diese Flussquerung wird extrem von der arbeitenden Bevölkerung mit ihren Elektrorollern frequentiert.

Bereit, um auf die Fähre zu fahren.

Es sei erwähnt, dass die Fähre pro Überfahrt für eine Person mit Fahrrad 2,80 chinesische Yuan kostet, das sind laut heutigem Umrechnungskurs 35 Cent. Die Fahrer auf ihren Rollern – meistens Männer – positionieren sich so nah, wie möglich am geschlossenen Tor, um schnell auf die Fähre zu kommen und möglichst weit vorne am Ausgang zu stehen. Das Tor dient der Sicherheit und ist tatsächlich sehr nützlich, denn von der ankommenden Fähre fahren im zügigen Tempo zahlreiche Rollerfahrer die nebenan liegende Brücke hoch – es folgen deutlich langsamer einige Fahrradfahrer*- und Fußgänger*innen.

Volle Beladung!

Während der kurzen Überfahrt bin ich dann hoch an Deck gegangen, um festzustellen, dass die Wolken noch tiefer und grauer oben am Himmel hängen. Wir haben hier in Shanghai gerade so etwas wie eine zweite Regenzeit, dabei ist es aber weiterhin warm und feucht – die Luftfeuchtigkeit lag gestern bis zu 80% hoch, bei um die 26 °C.

Blick auf den wolkenverhangenen Financial District

Sobald die Türen der Fähre sich öffnen, gibt es kein Halten mehr. Für alle, die keinen Roller fahren, empfiehlt es sich, zu warten.

Zeit ist Geld

Nach ca. zehn Minuten Fahrzeit plus Pausen zum Fotografieren, bin ich am Ziel angekommen, am unteren Ende der Xinyong ‘an Road. Erwähnenswert ist es, dass ich von der Existenz dieser Straße und ihren wunderbaren alten Geschäften durch meine Hamburger Freundin – @Andrea – erfahren habe. Diese ist während ihres Shanghai Urlaubs zufällig bei einem Fußmarsch darauf gestoßen und hat mir natürlich gleich davon berichtet. Die kleine Straße liegt gegenüber der Huangpu Riverside Promenade am Bund.

Bald berichte ich euch im zweiten Teil mehr von meinem Ausflug in den Kurzwarenhandel.

Eine Antwort auf „Alleine unterwegs – Teil 1“

  1. Wie schön, dass Du da rumgespöckert hast. War sicher spannend, bin seeeehr gespannt auf den 2.Teil mit den Geschichten aus den Kurzwaren-Schneider und vieles-mehr-Geschäften. Die sahen wirklich klasse aus. Hatten mich begeistert, da meine Oma ja ein „Klein-und Kurzwarengeschäft hatte. War für mich immer das Paradies als kleiner Steppke
    Viel Spaß noch- ebenso mit den Wollläden ☺
    Liebe Grüße
    Nihao
    Andrea

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert