Als Pat und ich uns am vergangenen Sonntag ganz solide mit dem Bus auf den Weg zum IKEA Shanghai Beicai Store gemacht haben, ahnten wir noch nicht, was uns bevorstand. Nach einmaligem Umsteigen und einer etwas längeren Busfahrt an der „unserem“ IKEA nächstgelegenen Haltestelle angekommen, war es einfach, den Weg zu finden – einfach den anderen Menschen folgen. Bis dahin war uns allerdings nicht klar, dass Heerscharen von chinesischen Familien IKEA als Ziel ihres Sonntagsausflugs auserkoren hatten.
Der Rundgang bei IKEA beginnt genauso, wie wir es in Old Germany gewohnt sind: Zuerst kommen viele kleine, möblierte Zimmer – diese sind hier allerdings nicht nur zum Anschauen; sie werden „bewohnt“. Es war einfach köstlich!
Anschließend geht es in durch die verschiedenen Abteilungen: Sofas, Betten etc. Und auch hier tobt das wilde Leben, ich konnte mich wirklich kaum halten vor Begeisterung!
In einem Bett lagen zwei Kinder im Vorschulalter nebeneinander und spielten auf ihren Handys. Immerhin zogen sie auf Aufforderung des Servicepersonals umgehend ihre Straßenschuhe aus.
Aus einem geplanten zügigen IKEA Einkauf, selbstverständlich mit langer Einkaufsliste, wurde ein fünfstündiger Ausflug und das an einem Sonntag. Es war zeitweilig kein Durchkommen, ohne das Risiko einzugehen, einen Einkaufswagen in den Achillessehnen zu haben.
Zurück haben wir uns dann einen „Didi“ gegönnt! Didi ist eine chinesische App, über die man sich einen Fahrer mit Auto bestellt. In der Regel geht das ziemlich schnell, die Autos sind top gepflegt und die bisher immer männlichen Fahrer höflich bis freundlich. Der Fahrservice ist extrem günstig und sehr zuverlässig. Die Bezahlung klappt direkt über WeChat.
Das ist ja wirklich unglaublich – ein derart belebter IKEA. Konntest Du Dich da wirklich benehmen Schöni, oder Lachsalven mit Freudentränen inklusive?
Sagen wir es mal so: Ich war eher fassungslos und fühlte mich ein bisschen wie im Kino. Ich musste immer stehenbleiben und schauen.
Das möchte ich erleben: ein Lachanfall meiner Schwester im chinesischen IKEA. Heerscharen verschreckter Chinesen ergreifen fluchtartig das Weite, in der Folge steigert Ohropax den Umsatz in Fernost signifikant.